Prof. em. Dr. med. Karl Köhle: Archiv

Geschichte der Psychosomatik in Köln

Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

1. Gründungsgeschichte

1961 richtete Prof. Hans Schulten am Lehrstuhl Innere Medizin II der Medizinischen Fakultät (im Krankenhaus Köln-Merheim) eine „Abteilung Psychosomatische Medizin“ ein. Zum Leiter wurde Dr. med. Reinhard Lohmann bestellt. Er erhielt 1969 die venia legendi, 1970 wurde er zum planmäßigen Dozenten (H2), 1972 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt. 1972 nahm Prof. Lohmann das Angebot der Kölner Medizinischen Fakultät an, die Leitung einer neuen, selbstständigen „Abteilung für Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie“ (später: „Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie“) im Universitätsklinikum Lindenthal in der Position eines C3-Professors zu übernehmen.

Die klinische und wissenschaftliche Ausrichtung entwickelte sich aus der ursprünglichen Zugehörigkeit zur Medizinischen Klinik II (Prof. Schulten, ab 1966 Prof. Buchborn). Sie gilt seither insbesondere auch der psychischen Belastung von Patienten, die unter schweren, z.T. lebensbedrohlichen oder chronischen Krankheiten aus den Bereichen Hämatologie/Onkologie, Nephrologie, Diabetologie und Kardiologie leiden. Psychoonkologische Projekte wurden von Bundesministerien, der Robert-Bosch-Stiftung und der Stiftung Krebshilfe, psychokardiologische Projekte durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. Ein Konsultations-Liaison-Dienst dient der engen Zusammenarbeit mit anderen klinischen Fächern des Universitäts-Klinikums, eine Poliklinik der ambulanten Krankenversorgung in Kooperation mit niedergelassenen Kollegen. Seit 2002 verfügt die Klinik über eine eigene Bettenstation, die eine intensive psychotherapeutische Behandlung mit mehreren sich ergänzenden Methoden ermöglicht.

In die Ausbildung der Studierenden sind die Mitarbeiter der Klinik während mehrerer Semester eingebunden: Sie tragen zu einem integrierten biopsychosozialen Grundverständnis menschlicher Krankheit bei und vermitteln Kenntnisse der psychosomatischen Krankheitslehre und psychotherapeutischer Methoden. Ein besonderes Anliegen ist die Vermittlung praxisbezogener Kompetenz zu ärztlicher Gesprächsführung. Sie erfolgt in Kleingruppenarbeit mit Hilfe direkter Patientenkontakte, Schauspielerpatienten, Videoübertragung aus einer Lehrpraxis und einer neuentwickelten computergestützten Übungsmöglichkeit.

2. Personalia

2.1 Bisherige Fachvertreter

2.2 Habilitationen

  • Dr. med. Burghardt Voges (geb. 1941), Habilitation 1984 (z.Zt. Prof. Lohmanns). Nach Berufungsverfahren zum Leiter der Abteilung Gemeindepsychiatrie am Zentralinstitut der Universität Mannheim ernannt. An die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg umhabilitiert.
  • Dr. rer. nat. Dipl. Psych. Othmar Schonecke (1941-2000), Habilitation 1986 (Medizinischen Fakultät). Er folgte 1993 dem Ruf auf eine C3 Professur der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes, verbunden mit der Leitung des Instituts für Medizinische und Klinische Psychologie.
  • Dr. phil. Dipl.Psych. Rainer Obliers (geb. 1948), 1997 Habilitation an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln (venia legendi für „Psychologie“), seit 2004 apl. Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln. Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie und Stellvertreter des Ärztlichen Leiters für Forschung und Lehre).
  • Dr. med. Michael Langenbach (geb. 1956), Habilitation 2004. 2005 Übernahme der Position des Chefarztes der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie des Marienhospitals Bonn.
  • Dr. med. Christian Albus (geb. 1959), Habilitation 2006. Seit 2005 Ärztlicher Leiter der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie.